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BOOKREVIEW: Good Me Bad Me - Ali Land

Aktualisiert: 12. Juli 2018


(Original: https://www.youtube.com/watch?v=MCi2d3GVzMI )

⭐️⭐️⭐️⭐️ Vier Sterne

Verlag: Goldmann Verlag

Veröffentlichung: 12. Januar 2017

Genre: #Fiction, Thriller, Mysterie

Sprache: Englisch (Deutsch: "Ich bin böse")

ISBN-10: 3442484561

ISBN-13: 978-3442484560



Kurzzusammenfassung:

Die 15-jährige Milly wächst schwer traumatisiert in einer Pflegefamilie auf. Eine neue Identität soll alle Spuren zu ihrer Vergangenheit verwischen. Denn Milly ist die Tochter einer #Serienmörderin. Und diese konnte nur gefasst werden, weil Milly der Polizei entscheidende Hinweise gegeben hatte. Jetzt wird ihrer Mutter der Prozess gemacht, und Milly wird plötzlich von Gewissensbissen heimgesucht. In ihrer Pflegefamilie findet das Mädchen keine Unterstützung, um diese schwere Zeit zu überstehen – im Gegenteil: Phoebe, die leibliche Tochter, hasst Milly von ganzem Herzen und versucht mit allen Mitteln, ihr das Leben so schwer wie möglich zu machen. Und damit weckt sie in Milly eine verborgene Seite. Eine böse Seite. Denn Milly ist die Tochter ihrer Mutter ...

Charaktere:

Annie/Milly: Als die 15jährige Annie in einer Pflegefamilie, den Newmonts, in London platziert wird, bekommt sie eine neue Identität mit dem Namen Milly. Nur ihre Pflegeeltern, Mike und Saskia, und die Rektorin der Mädchenschule, die Milly besuchen soll, wissen, wer sie wirklich ist. Im Verlauf des Buchs macht die Teenagern verschiedene Phasen durch und zeigt viele Fassetten ihrer gestörten Persönlichkeit. Zu Beginn des Romans wirkt sie verschüchtert und ziemlich unschuldig. Dann jedoch wird sie zunehmend manipulativer. Demnach ist eine deutliche Entwicklung sichtbar, was zunehmend verstörend und schockierend auf den Leser wirken kann. Milly hat sowohl eine künstlerische, als auch eine zahlenaffine, analytische Seite. Sie hat sexuelle Fantasien über ihre Mutter und verletzt sich absichtlich mehrfach selbst. Im Verlauf des Romans arbeitet sie verdrängte Erinnerungen über die Zeit, die sie mit ihrer Mutter verbracht hat, auf. Milly weiß um ihre Andersartigkeit und versucht sich meistens bedeckt zu halten, um möglichst wenig Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Es wird schnell klar, dass sie andere Definitionen für Liebe, Zuneigung, gutem Benehmen und richtiger Erziehung hat, als übrige Menschen.


Annies Mum: Von einem tiefen Verlust geprägt handelt dieser Charakter scheinbar aus Wut, Verzweiflung und Verlustängsten heraus. Wahrscheinlich dadurch, dass Annie so viel Traumatisches durch ihre Mutter durchleben musste, spricht die Stimme ihrer Mutter in Annies Gedanken auf regelmäßiger Basis zu ihr.


Mike Newmont: Mike ist ironischer Weise Psychologe. Aber auch er hat einen einen kleinen Knacks weg. Er leidet an einem klassischen Helfersyndrom und versucht, jede weibliche Person in seinem Leben zu retten, wie auch Saskia, seine depressive, junge Frau, Phoebe, seine aggressive Tochter und Milly. Im Buch wir Mehrfach angesprochen, dass Milly bei weitem nicht seine erste Pflegetochter ist. Anscheinend tendiert er dazu, seine Pflegefälle nach kurzer Zeit wieder abzugeben. Für ihn steht die Familie an erster Stelle und er tut alles, um jeden glücklich zu machen. Er und seine Frau haben allerdings große Probleme und lösen diese meistens durch Sex- oder versuchen dies zumindest. Phoebe liebt ihn sehr und würde gerne mehr Zeit mit ihm verbringen, aber durch seinen Beruf und die Pflegetöchter ist seine Zeit meist zu begrenzt, um sich mehr um Phoebe zu kommen. Im Verlauf des Buches führt Mike Millys Therapie fort und hilft ihr auch sehr, den Prozess ihrer Mutter durchzustehen.


Saskia Newmont:Die junge Mutter ist nicht berufstätig und verbringt die meiste Zeit mit Yogastunden, a.k.a. Sex mit ihrem Yogalehrer. Den Haushalt übernimmt das Hausmädchen. Saskia nimmt Medikamente gegen Depressionen, die sich laut Mike nach der ungewollten Schwangerschaft mit Phoebe deutlich versohlimmert haben und wegen welchen sie auch schon stationär in Behandlung war. Ihre Depressionen könnten darin begründet liegen, dass sie in jungen Jahren schon viele Verluste ertragen musste und ihre einzige dauerhafte Bezugsperson ihr Mann Mike ist. Außerdem ist sie magersüchtig und hat einen eher schwachen Charakter, was unter anderem dadurch auffällt, dass sie sich gegenüber ihre Tochter nicht durchsetzen kann und sie sich zu Beginn des Buches scheinbar vor Milly fürchtet und demnach kein Mitspracherecht bei dessen Adoption hatte.


Phoebe Newmont: Die 16jährige, rebellische Teenagerin ist der Star der Mädchenschule. Als eine sehr dominante Person fühlt sie sich sehr schnell bedroht- so konnte sie Milly zu Beginn relativ gut leiden, bis Milly zu viel Zeit mit Mike und Saskia verbrachte. Daraufhin beginnt sie, Milly besonders in der Schule zu mobben. Während Mike den Problemen anderer Menschen relativ viel Zeit widmet, werden Phoebes Probleme in Zeitlücken gestopft. Wahrscheinlich dadurch bedingt, dass sie sich nicht auf ihre Mutter als dauerhafte Bezugsperson verlassen konnte, sucht sie zwanghaft von allen anderen Menschen Anerkennung und Bestätigung, zum Beispiel von der Haushälterin der Familie. Während Phoebe nach außen hin sehr stark und unabhängig wirkt, scheint sie innerlich sehr traurig und einsam, was eine Erklärung dafür darstellen würde, dass sie Nachts in ihrem Zimmer weint.


Morgan: Die 13jährige Nachbarin der Familie ist die erste Freundin, die Milly in ihrem neuen Leben findet. Zuhause wird Morgan höchstwahrscheinlich auf regelmäßiger Basis misshandelt. Milly freundet sich durch ihre jahrelange Erfahrung mit Kindern schnell mit ihr an. Aber auch die Freundschaft zwischen den Beiden hat Höhen und Tiefen, da auch Morgan abgeschreckt wird von den schockierenden Dingen, die Milly im Laufe des Buches anstellt.


Miss Kemp/ MK: Millys neue Vertrauenslehrerin, Miss Kemp, ist eher von kaotischer, bunter, unberechenbarer Natur. Durch ihre zusätzlichen Funktion als Kunstlehrerin und Milly künstlerischen Begabung, bauen die beiden schnell eine enge Beziehung auf und verbringen viel Zeit miteinander, was zangsläufig dazu führt, dass Milly sie als eine Art Ersatzmutter betrachtet und verschiedene Probleme mit sich bringt.



Read it:

Der Schreibstil ist phänomenal. PHÄNOMENAL. Man bekommt einen unvergesslichen Eindruck von der Besonderheit von Millys Gedanken. Ihre Gefühle kommen durch den detaillierten Schreibstil sehr gut zum Ausdruck. Die schnellen, kurzen Dialoge, ob in direkter oder indirekter Schreibweise, bringen Abwechslung rein und sorgen für ein schnelles Fortschreiten der Handlung. Des Weiteren sind die Charaktere vielschichtig und komplex, was das Ganze zusätzlich interessant macht. Alle Charaktere stehen getrennt voneinander da und nutzen so zum Beispiel spezifisch unterschiedliches Vokabular. Außerdem machen fast alle Charaktere eine Entwicklung durch, sodass, wenn man anfängt, das Buch noch ein Mal zu lesen, man die meisten Figuren fast gar nicht mehr wiedererkannt. Man merkt, dass der Autor sich intensiv mit psychischen Krankheiten und deren Ursachen beschäftigt hat, sodass das ganze Buch trotz relativ unrealistischem Plot wieder an Realitätsnähe gewinnt.


Leave it:

Durch die detaillierte Beschreibung der Gadanken- und Gefühlswelt von Milly kommt die äußerliche Beschreibung etwas zu kurz. Im ganzen Buch erfährt man so zum Beispiel nicht ein mal Millys Haar- oder Augenfarbe. Auch handeln die Charaktere- bis auf Milly- alle relativ stereotyp, sodass man einige Handlungen schon voraussehen kann. Außerdem muss man erstmal 30 Seiten lesen, bevor man überhaupt irgendetwas versteht, da der Anfang sehr verwirrend ist. Besonders dadurch, dass Milly am Anfang eher einem kleinen Kind ähnelt, statt einer Jugendlichen. Wenn man sich allerdings innerlich auf das Buch eingestellt hat, schwinden die Seiten nur so dahin. Ein Nachteil dieses Effektes ist natürlich, dass das Ende um so knapper ausfällt- zum Schluss steht man mit ziemlich vielen Fragen da: 20 Seiten mehr hätten dem Buch schon gut getan.


 

Alles in allem ist dieses Buch besonders was für unsere Mysterie-Freunde und für Plot-Twist-Liebhaber. Spannung und Überraschungen sind hier garantiert. Besonders unvergesslich macht diesen Roman der interessante Schreibstil und ihr solltet umbedingt mal reinschauen!😊




 
 
 

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