BOOKREVIEW: Love, Simon (Filmausgabe) -Becky Albertalli
- nightreader
- 26. Juni 2018
- 6 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 12. Juli 2018


⭐️⭐️⭐️⭐️ ✨ (4,5 Sterne)
Originaltitel: Nur drei Worte // Simon vs. the Homo sapiens Agenda
Verlag: Carlsen
Veröffentlichung: 26.02.2016 // 31.05.2018 (Filmausgabe)
Genre: #fiction, Comedy, Drama, Romance
Sprache: Deutsch
Seiten: 315 // 344 (Filmausgabe)
ISBN: 3551556091, 9783551556097
(kauft es hier)
(Bild © https://de.wikipedia.org/wiki/Love,_Simon)
Wer hat noch nicht von dem neunen Film 2018 gehört? Zwei meiner Freundinnen haben mich jetzt schon gefragt, ob wir zusammen in Love, Simon gehen wollen. Stellt euch also meine Überraschung vor, als ich durch mein 2. Zuhause, dem nächstgelegenem Thalia, schlendere und genau dieses Buch im Regel entdecke. Gut, dachte ich, guckst du mal rein. Und genau das machen wir jetzt mal. Viel Spaß ✨
SPOILER FREE!!!

Kurzzusammenfassung:
Was Simon über Blue weiß: Er ist witzig, sehr weise, aber auch ein bisschen schüchtern. Und ganz schön verwirrend. Was Simon nicht über Blue weiß: WER er ist. Die beiden gehen auf dieselbe Schule und schon seit Monaten tauschen sie E-Mails aus, in denen sie sich die intimsten Dinge gestehen. Simon spürt, dass er sich langsam, aber sicher in Blue verliebt, doch der ist noch nicht bereit, sich mit Simon zu treffen. Dann fällt eine der E-Mails in falsche Hände – und plötzlich steht Simons Leben Kopf.

Der Autor:
Becky Albertalli hat als Psychologin schon mit vielen schlauen, schrägen und wunderbaren Jugendlichen gearbeitet. Heute lebt sie mir ihrem Mann und zwei Söhnen in der Nähe von Atlanta und widmet sich ganz dem Schreiben. Für "Love, Simon", bei Carlsen zuerst erschienen unter dem Titel "Nur drei Worte", erhielt sie 2017 den Deutschen Jugendliteraturpreis.
(Bild © http://www.atlantamagazine.com/news-culture-articles/6-questions-atlanta-ya-author-becky-albertalli/ )
Charaktere:
Simon Spier: Ein sehr verwirrter 17jähriger Teenager mit einem ziemlichen großen Geheimnis: Er ist schwul. Simon besucht, wie Blue, die Creekwood High School in Shady Creek, einem Vorort von Atlanta. Er ist nicht gerade unfreiwillig ein bisschen Außen vor, er und seine Freunde bevorzugen es einfach unter sich zu bleiben. Dementsprechend geht Simon nicht besonders oft auf Parties etc. sondern bleibt lieber zuhause mit seiner Familie, welche eine überaus große Rolle in seinem Leben spielt und ein bisschen verrückt ist, oder geht mit seinem Hund, dem Retriever Bieber, spazieren. Er liebt ältere Musik, was vielleicht auch der Grund ist, warum Nick, ein leidenschaftlicher Gitarrenspieler, sein bester Freund ist. Im Verlauf des Romans wird Simon mutiger und insgesamt sehr viel offener, was seine Gefühle angeht. Simon ist sehr, sehr verfressen und ist vielleicht ein bisschen abhängig von seiner persönlichen Droge, Oreos. Was vielleicht auch der Grund ist, warum man sich so gut mit ihm identifizieren kann 😊
Blue: Oh, Blue. Der gutherzige, einfach unglaublich charmante Blue. Lieb, intelligent, etwas verschlossen. Nachdem der Creekwood High Schüler auf der Tumblr-Seite creeksecrets anonym unter dem Namen Blue veröffentlicht hat, dass er schwul ist, hat Simon ihm eine Email geschickt. Danach hatten die Beiden regelmäßigen Email Kontakt, allerdings ohne zu wissen, wer der jeweils andere ist. Die Teenager freunden sich schnell an, was wohl auch ihren Gemeinsamkeiten geschuldet ist und Simon würde ihn auch gerne persönlich treffen, allerdings antwortet Blue auf solche Anfragen nicht. Blue ist eher der nachdenkliche, stille Typ und sehr schlau. Simon hat Angst, ihn zu verlieren, weil Blue in relativ kurzer Zeit einen enorm wichtigen Platz in seinem Leben eingenommen hat.

Nick: Nick ist Simons bester Freund, seit die beiden 4 Jahre alt waren. Er spielt Football und Gitarre, außerdem singt er phänomenal. Er hat relativ viele Freunde und hatte schon eine menge Freundinnen, sein momentaner Crush ist Abby. Zusammen mit Leah spielt er oft AssassinsCreed oder ähnliches in seinem Keller. Wie eigentlich seine komplette Clique, bestehend aus Nick, Leah, Abby und Simon, ist Nick unglaublich sarkastisch und wirklich witzig.
Leah: Die 17jährige Teenagerin liebt Animes, Fanfiction und Malen. Leah und Simon sind Freunde seit die beiden 6 gewesen sind. Sie wird als sehr hübsch beschrieben, findet sich allerdings zu dick, was ihrem geringen Selbstbewusstsein geschuldet ist, welches sie versucht mit Sarkasmus und Augenrollen zu überdecken. Sie ist so eine Zero-Bullshit-Person und will lieber gesagt bekommen, wenn jemand ein Problem mit ihr hat. Momentan ist sie ein bisschen in ihren Gaming-Kumpel, Nick, verliebt und deswegen ist ihre Beziehung zu Abby ab und zu etwas... angespannt.
Abby: Die Afroamerikanerin ist offen, nett, beliebt und hübsch. Vor vier Monaten ist sie mit ihrer Mutter von Washington nach Shady Creek gezogen und hat sich schnell eingelebt. Sie nimmt an vielen außerschulischen Aktivitäten teil und ist ebenfalls Cheerleaderin.
Martin: Martin ist heimlich in Abby verliebt und erpresst Simon mit seinen Emails an Blue, welche durch Zufall in Martins Hände fielen, ihm zu helfen, mit Abby zusammen zu kommen. Insgesamt ist Martin ein großer, schlaksiger Nerd und eigentlich ein echt netter Typ. Mehrfach macht Simon, zumindest in seinen Gedanken klar, dass er Martin auch so geholfen hätte, wenn Martin ihn einfach nett gefragt hätte. Martin an sich ist eindeutig nicht homophob, sondern trifft ab und zu einfach die falschen Entscheidungen.
Simons Schwestern: Nora ist Simons kleine Schwester und gerade erst auf die Highschool gewechselt. Sie ist eher still und unauffällig, liebt aber ihre Familie enorm. Alice ist älter und schon weggezogen um zu studieren, telefoniert und skypt allerdings oft mit ihrer Familie (besonders nach der neusten Folge von The Bachelorett) und kommt öfters zu Besuch.
Simons Eltern: Es wurde ja schon erwähnt, dass diese Familie etwas, naja, besonders ist. So auch die sich selbst als Hipster betitelnden Eltern unseres Hauptcharakters. Auch wenn Simons Vater ab und zu unbewusst homophobe Witze reißt und seine als Kinderpsychologin arbeitende Mutter keinen Spaß versteht, wenn es um Alkohol am Steuer geht, sind beide sehr liebevoll und haben, zumindest meiner Meinung nach, sich als Eltern nichts vorzuhalten. Die Familiendynamik ist sehr gesund und bei so vielen Insidern, wie diese Familie vorzuweisen hat, kann man wohl davon ausgehen, dass sie sich schon immer sehr Nahe standen.

Was hat mir gefallen/ Why you should read it:
Es ist unglaublich authentisch. Wirklich. Der Schreibstil ist genau das, was man sich von einem 17jährigen Teenager erwarten würde und es wird ein wunderbarer Einblick in das Vorstadtleben eines jungen Highschoolschülers gegeben.
Die Themen, die beleuchtet werden, (Liebe, Identitätsfindung, Freundschaft, Sexualität und alles drum herum) werden wunderbar sowohl direkt, als auch indirekt behandelt und genau so dargestellt: Offen und ehrlich. Man würde nicht glauben, dass die Charaktere fiktional sind, da sie so viel... so viel Geschichte mit sich bringen. Die vielen kleinen Dinge: Das Halloween von vor 5 Jahren, die peinlichen Geschichten von Nicks Bar Mitzwa, die vielen Traditionen. Genau das macht ein gutes Buch für mich aus (vielleicht nicht umbedingt das mit der Bar Mitzwa, aber ihr wisst, was ich meine).
Der Anteil an Dialogen und der Gedankenanteil gleichen sich ziemlich aus, was dem Buch eine gute Dynamik verleiht und garantiert, dass es nicht langweilig wird. Man kann das Buch einfach super "Weglesen", also einfach ohne abzusetzen durchlesen.
Ich habe für das Buch eine Nacht gebraucht, ich konnte es einfach nicht weglegen. Ich musste umbedingt wissen, wer Blue ist und was als nächstes passiert- es ist wirklich spannend.
Nach jedem Kapitel kommen ein paar Emails, die sich Blue und Jaques, wie Simon sich nennt, austauschen. Gerade die bringen noch mal sehr viel Abwechslung rein. Die Emails sind unglaublich ehrlich und echt, die Art, wie sich die Beiden Dinge erzählen. Sie sprechen über die wichtigen Dinge in ihren Leben, ohne wirklich ins Detail zu gehen, woraus ihr Leben besteht. Sie wissen nicht mal den Namen des Anderen, aber das ist auch nicht wichtig, denn sie wissen alles andere über den Anderen, wenn das Sinn macht. Was den anderen beschäftigt, was für ihn wichtig ist- es ist wirklich süß.
Ja, man kann sich eindeutig in Worte verlieben. Auch ich habe mich vielleicht ein bisschen in Blue verguckt.
Ja, man kann sich in jemanden verlieben, den man noch nie getroffen hat.
Was mir nicht gefallen hat/ Why you should leave it:
Hmmm... meckern auf Höchstem Niveau: Wenn man es wirklich, wirklich realistisch sieht, ist es ein bisschen unrealistisch, dass Simon nicht wirklich rausbekommt, wer Blue ist. In den Emails erwähnt Blue oft seine Eltern, deren Berufe und weitere Einzelheiten. Außerdem wird Blues Handschrift enthüllt und jetzt mal im Ernst- so viele Einwohner hat Shady Creek nicht: Simon wäre es ein leichtes gewesen, Blues Identität herauszubekommen, wenn er es wirklich gewollt hätte.
Also: Das war mein Bookreview zu #lovesimon! Ich denke, ich werde auch in den Film reinschauen, nur um mal zu gucken, wie dieses wunderbare Buch umgesetzt wurde- und natürlich halte ich euch dazu auf dem Laufenden!❤️ Ich hoffe es hat euch gefallen und vielleicht schaut ihr ja auch mal in den Roman rein und schreibt eure Gedanken dazu in die Kommentare. Ich würde mich freuen!
Eure nightreader

(Bild oben © https://www.amazon.de/Love-Simon-Filmausgabe-drei-Worte/dp/3551317526 )
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